Lichtkunstfestival bleibt im Dunkeln – Stadtparlamentarier wünscht sich mehr Einsicht von der Stadt – Wiler Zeitung (Lara Wüest)

https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/wil/wil-lichtkunstfestival-bleibt-im-dunkeln-stadtparlamentarier-wuenscht-sich-mehr-einsicht-von-der-stadt-ld.2315263?mktcid=nled&mktcval=132_2022-07-11&kid=nl132_2022-7-11&ga=1

Eigentlich sprach sich das Wiler Parlament gegen den Kredit für ein Lichtkunstfestival aus. Der Stadtrat verfolgt das Projekt weiter, hält sich dabei aber bedeckt. Der Parlamentarier Benjamin Büsser (SVP) ärgert sich über dessen Uneinsichtigkeit.

Wird es in Wil nun ein Lichtkunstfestival geben oder nicht? Die Antwort auf diese Frage bleibt weiterhin im Dunkeln. Die Stadt hüllt sich in Schweigen. Sie gibt zum Beispiel nicht bekannt, ob bereits private Geldgeber gefunden werden konnten.

Allerdings hat der Stadtrat auf einen politischen Vorstoss von Stadtparlamentarier Benjamin Büsser (SVP) zu eben diesem Thema geantwortet. Mit der Antwort ist der Politiker allerdings nicht zufrieden. Auch wenn er darüber nicht überrascht sei, wie er auf Anfrage schreibt:

«Es war zu erwarten, dass es keine Einsicht gibt.»

Zündstoff: Infoabend

Für Büsser birgt nicht das Festival Zündstoff. Sondern der Infoabend dazu, welchen Stadtpräsident Hans Mäder Mitte März im Hof zu Wil veranstaltete. Unter dem Schlagwort «Bedürfnisabklärung» diskutierte der Stadtpräsident mit Vertretenden aus Kultur und Politik darüber, ob das Festival nicht doch noch irgendwie stattfinden könnte.

An eben diesem Anlass störte sich Büsser. Schliesslich hatte das Stadtparlament an der Budgetsitzung im vergangenen Dezember den Kredit für das Festival abgelehnt.

Büsser wollte von der Stadt in einer Anfrage deshalb wissen, weshalb der Stadtrat die Vorbereitungen für das Lichtkunstfestival unter aktiver Beteiligung des Stadtpräsidenten in die Wege geleitet habe. Trotz ablehnendem Beschluss des Stadtparlaments.

Nach «alternativer» Finanzierung gesucht

Der Stadtrat rechtfertigt sich nun: Nach Einschätzung des Stadtrates habe sich das Parlament nicht explizit gegen das Projekt ausgesprochen. Sondern es habe die finanzielle Beteiligung der Stadt abgelehnt. In der Informationsveranstaltung hätten Überlegungen zu einer alternativen Finanzierung im Zentrum gestanden.

Doch das war es nicht, worauf Büsser hinauswollte. Er schreibt: Ihm gehe es nicht um das Festival, sondern um das Vorgehen des Stadtrates. «Auch eine Infoveranstaltung kostet Geld.» Genauso wie die Arbeitsstunden des Stadtrats, welche dieser für die Planung des Festivals aufwende. Und er ergänzt:

«Der Parlamentswille wurde missachtet.»

Idee des Festivals schon fortgeschritten

Unabhängig vom Parlamentsentscheid ist die Idee des Festivals schon fortgeschritten: 10 bis 14 Tage soll es dauern, im Januar oder Februar 2023 durchgeführt werden. An bis zu 20 Orten in der Stadt sollen Lichtskulpturen, Licht-Nebel-Installationen oder Projektionen an Hauswänden installiert werden. Die Kosten: 130’000 Franken. Die Finanzierung: Noch eher unklar, womöglich mittels privater Sponsoren. Und, nicht ganz ausgeschlossen, durch die öffentliche Hand.

Fraktionspräsident
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Benjamin Büsser