Dank Stadträtin Ursula Egli: Die baufällige Remise bei der Rudenzburg durfte abgebrochen werden

Rudenzburg Wil: Baufällige Remise durfte endlich abgebrochen werden (tagblatt.ch)

Larissa Flammer

Seit mehr als 30 Jahren wollte Margrit Kessler die alte Remise neben der Rudenzburg in Wil abreissen. Mit ihren Ersatzprojekten stiess sie allerdings immer auf Widerstand. Jetzt durfte sie das einsturzgefährdete Gebäude ersatzlos abreissen. Ein Neubauprojekt überlässt sie der nächsten Generation.

Die Rudenzburg ist nicht nur eine Kreuzung. Vielmehr ist der ehemalige Herrensitz, den Reichsvogt Josef Pankraz von Grüebler 1774 erbauen liess, Namensgeber des Verkehrsknotens in Wils Zentrum. Seit 1985 gehört die Liegenschaft Margrit und Wolfgang Kessler. Er ist im Gebäude aufgewachsen, es gehörte zuvor seinem Vater, der dort als Arzt tätig war.

Neben der Rudenzburg befinden sich auf einer separaten Parzelle, die ebenfalls Margrit Kessler gehört, private Parkplätze für die Mieterinnen und Mieter der Liegenschaft. In einer Ecke stand bis vor kurzem eine verlotterte Remise. Zuletzt musste Kessler das Gebäude, das früher als Waschküche und Stall diente, wegen der Einsturzgefahr sogar absperren lassen. Seit mehr als 30 Jahren wollte sie die Remise abbrechen. Jetzt ist es endlich vollbracht. Der «Schandfleck», wie er genannt wurde, ist abgerissen.

Neu gestaltete Mauer und neue Bäume

Im Laufe der Jahre hatte die ehemalige Nationalrätin der Grünliberalen drei Projekte für einen Abriss der Remise und einen Neu- oder Ersatzbau eingereicht. Jedes Mal stiessen ihre Pläne auf Widerstand. Auch für einen ersatzlosen Abbruch des baufälligen Gebäudes gab die Denkmalpflege vorerst keine Zustimmung. Ein reiner Parkplatz werde dem Ort und dem Umgebungsschutz der Rudenzburg nicht gerecht.

Vor zwei Jahren hatte Margrit Kessler genug. Gegenüber dieser Zeitung sagte sie: «Es gibt kein Projekt mehr. Die Stadt soll uns helfen. Ziel ist es, dass die Remise abgerissen werden kann. Wenn wieder etwas geplant wird, dann soll die Denkmalpflege mit einbezogen werden.»

Und die Stadt hat geholfen. Vor allem in Person von Ursula Egli, die im Stadtrat für das Baudepartement zuständig ist, und von Thomas Kobler, Leiter der Dienststelle Bewilligungen, wie Margrit Kessler sagt. Unter Auflagen durfte die Remise ersatzlos abgerissen werden. Unter anderem wurden auf dem Platz drei Ahornbäume gepflanzt und die Mauer zur Strasse neu gestaltet.

Da für den Abriss und die Sanierung der Mauer die alte Bepflanzung entfernt werden musste, ist die Rudenzburg von der Tonhallenstrasse herkommend plötzlich in einem anderen Licht zu sehen. Die Tür und den Eingangsbereich wollen Wolfgang und Margrit Kessler ebenfalls demnächst neu gestalten.

Einer der Söhne wird die Liegenschaft übernehmen

«Jetzt stimmt es für mich», sagt Margrit Kessler. Sie sei einfach froh, habe das baufällige Gebäude abgerissen werden können. «Die Zukunft übernimmt die nächste Generation.» Einer der Söhne des Paars wird die Rudenzburg und die Parzelle mit den Parkplätzen übernehmen. Er könne dann wieder ein Projekt für einen zum Ortsbild- und Umgebungsschutz passenden Neubau anpacken.

Stadträtin
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Ursula Egli-Seliner