Skeptisch gegenüber Wil West und Windparks: So zieht die SVP Region Wil in den Wahlkampf für die Kantonsratswahlen

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Pablo Rohner, Wiler Zeitung

Auf der Liste der SVP Region Wil für die Kantonsratswahlen am 4. März 2024 finden sich 18 Namen. Ziel sei es, den sechsten Sitz im Wahlkreis Wil zurückzuholen, sagt Präsident Bruno Dudli. Karl Schweizer hört nach zehn Jahren auf.

Die Kandidaten und Kandidatinnen der SVP Region Wil mit den Bisherigen Bruno Dudli, Ursula Egli, Pascal Frommenwiler und Damian Gahlinger (in der Bildmitte hinten, von links) und Nationalrat Walter Gartmann (Bildmitte).
Die Kandidaten und Kandidatinnen der SVP Region Wil mit den Bisherigen Bruno Dudli, Ursula Egli, Pascal Frommenwiler und Damian Gahlinger (in der Bildmitte hinten, von links) und Nationalrat Walter Gartmann (Bildmitte).Bild: zvg

Der Wahlkreis Wil ist nach der Stadt St.Gallen der zweitgrösste im Kanton. Zwischen Wil und Degersheim werden bei den Kantonsratswahlen im kommenden März 18 Kantonsratssitze vergeben. Stärkste Partei im Wahlkreis Wil war auch bei den letzten Wahlen im Frühling 2020 die SVP.

Doch damals verlor sie einen ihrer vormals sechs Sitze.

Ein sechster Sitz im Wahlkreis soll her

Die aktuellen fünf Sitze zu halten und den sechsten Sitz «gegebenenfalls zurückzuholen», so umschreibt Bruno Dudli, Präsident der SVP Region Wil, das Ziel. Kürzlich fand im «Rössli» Flawil die Nominationsveranstaltung der Kreispartei statt.

Neben ihm selbst wollen sich die Wiler Stadträtin Ursula Egli, Damian Gahlinger, Niederhelfenschwil, und Pascal Frommenwiler, Niederbüren, als Kantonsräte und Kantonsrätin bestätigen lassen. Zum ersten Mal einer Kantonsratswahl stellen muss sich der Niederbürer Gemeinderat Frommenwiler. Knapp ein Jahr wird es am 4. März 2024 her sein, seit er für den zurückgetretenen Erwin Böhi (Wil) in den Kantonsrat nachrückte. Karl Schweizer aus Degersheim tritt hingegen nach zehn Jahren im Kantonsrat nicht mehr an. 

Hoffnung, dass sich die SVP im Vergleich zu den enttäuschenden Kantonsratswahlen 2020 wieder steigern kann, macht Bruno Dudli auch das gute Ergebnis seiner Partei bei den National- und Ständeratswahlen vor einem Monat: «Es wäre schön, wenn wir den Drive für die Kantonsratswahl mitnehmen könnten.» Bei vergangenen Wahlen habe sich gezeigt, dass das nationale Ergebnis bei den kantonalen Wahlen «in abgeschwächter Form nachhallt», sagt Dudli, der seit 2014 im Kantonsrat sitzt. Für März 2024 hofft er «auf einen starken Effekt». 

5 von den 18 Kandidierenden sind Frauen

Unter den 18 Kandidierenden auf der Liste – die SVP Region Wil tritt mit nur einer an – befinden sich fünf Frauen. «Das ist der höchste Anteil, an den ich mich erinnern kann», sagt Dudli. Von den Gemeinden im Wahlkreis Wil sind mit Ausnahme von Jonschwil alle mit einem Kandidaten oder einer Kandidatin vertreten.

Sollte die SVP im Wahlkreis wieder mindestens fünf Sitze holen, stellt sich die Frage, wer Karl Schweizer ersetzt. Gute Chancen dürfte sich Christian Kamber ausrechnen. Kamber ist einer von drei Kandidaten, die bereits 2020 auf der Wahlliste standen. Weiter fällt auf, dass auf der Liste gleich sieben Wiler zu finden sind. Unter ihnen sind mit Andreas Hüssy und Pascal Stieger auch zwei bekannte und einflussreiche Stadtparlamentarier.

Gefragt nach den Themen, mit denen die SVP im Wahlkampf und in der kommenden Legislatur punkten will, nennt Bruno Dudli zunächst die wirtschaftliche Weiterentwicklung. Dabei hält er jedoch fest: Das Nein der St.Galler Bevölkerung zur Grossarealentwicklung Wil West dürfe von der Regierung nicht umgangen werden. Als weitere Themen nennt Dudli die Verhinderung von Tempo 30 auf Kantons- und Gemeindestrassen erster Klasse und den Ausbau der Windenergie im Kanton, dem die SVP skeptisch gegenüberstehe.