Wiler Nachrichten Oktober 2023

Polit-Talk Wiler Nachrichten

Die Energiepreise im Raum Wil steigen weiter an. Ab dem 01.01.2024 werden die TBW die Strompreise um ca. 27 % erhöhen müssen. Dies betrifft alle Kunden-kategorien, die im Versorgungsgebiet Energie beziehen. Der Preisaufschlag belastet einen durchschnittlichen Haushalt mit ca. Fr. 23.00 pro Monat (Verbraucherkategorie H4). 

Die Haushalte, die bereits eine Wärmepumpe in Betrieb haben werden die Preiser-höhung sicher zu spüren bekommen. Die Geräte benötigen je nach Betriebsweise und Witterung einen gewissen Anteil an Strom (mind. 25 bis 30%). 

Das mögliche Einsparpotenial beim Kauf einer Wärmepumpe bei Vergleich mit anderen Wärmeerzeugern schrumpft zusehends mit weiter steigenden Stromkosten. Bei zusätzlichem Einbau einer PV-Anlage würde dies noch entgegenwirken.

Laut Rücksprache mit Installateuren ist die Nachfrage von Wärmepumpen zurück-gegangen. Es wird beobachtet, dass wieder vermehrt alte Gasheizungen mit neuen Gasbrennwert-Geräten ausgetauscht werden.

Der Stadtrat Wil hat die Gasnetzstrategie der Technischen Betriebe Wil (TBW) genehmigt. Diese sieht vor, ab 2050 kein Erdgas und Biogas mehr für die Energie- versorgung einzusetzen. Teilweise soll im Versorgungsgebiet bereits ab 2030/2035 einige Teilgebiete nicht mehr versorgt werden.

Bevor das Fernwärmenetz aus Bazenheid nicht in der Stadt Wil gut erschlossen und ausgebaut ist, besteht die Gefahr einer einseitigen Energieversorgung. Die TBW muss weiterhin breit abgestützt sein und einen entsprechenden Energie-Mix anbieten.

Erst wenn die Versorgung mit der Fernwärme steht, kann die Gasversorgung entsprechend reduziert werden. Wird sich der Strompreis weiter erhöhen, wird der Einbau von Wärmepumpen sich nicht beschleunigen, sondern eher verlangsamen.

Daher ist es wichtig eine vernünftige und nachhaltige Energiepolitik zu verfolgen.  

Patrik T. Lerch

Weinbergstrasse 2

9500 Wil SG

Mitglied Stadtparlament
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Patrik Lerch